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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 53

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Abb. 1, §43. Rheinlandschaft bei St. Goar. (Nach einem Schulwandbilde des Hölzelschen Verlags in Wien.) Wir stehen am Rande der Taunushochfläche und blicken nach Süden, rheinanfwärts. Rechts unten am Hunsrück St. Goar, eingezwängt zwischen Rhein und Abhang, wie all die andern kleinen Rheinstädte. Etwa 120 m tief hat der Rhein sein Bett in die Platte des Schiefergebirges eingesägt. Mb. 2, §43. Die Lorelei (Blick flußabwärts; im Hintergrunde die Burg Katz und St. Goarshausen).

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 45

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 45 — die Festung zu richten. Um Mitternacht standen das Schloß, der Marstall, das Kloster der Lölestinerinnen (jetzt Ratinger Straße 17 und städtisches Pflegehaus) und viele Wohngebäude in Flammen. Vor den niederprasselnden Geschossen flüchteten die Bewohner nach auswärts und verbargen sich in Kellern und Gewölben. Ans Löschen dachte niemand. Die Pfälzer zogen sofort ab und machten erst in Elberfeld halt. Zurückgebliebenes Gesindel raubte Schätze und Wertsachen, die der Brand verschonte. Die Stadt erlitt durch die Beschießung einen Schaden, der weit mehr als eine Million Mark betrug. Nur mit großer Mühe war es geglückt, die wertvolle Ge-mäldesammlung und das Landesarchiv der Feuersbrunst zu entreißen. Der letzte mit Bildern beladene Wagen hatte eben das Schloß verlassen, als die ersten Geschosse niederschlugen. Der kostbare Schatz wurde nach Norddeutsch-land gerettet, vou wo er 1801, leider nur für vier Jahre, zurückkehrte. Das war die erste Begrüßung unserer Stadt durch die Freiheitsheldeu. Sie überschritten diesmal noch nicht den Rhein, sondern zogen, zufrieden mit ihm als „Naturgreuze", wieder ab. Im Frieden zu Basel 1795 wurde den Franzosen das ganze linke Rheinufer preisgegeben, uuser heutiges Oberkassel und Heerdt also schon damals vom deutscheu Mutterlande getrennt. Doch schon im September 1795 erschien abermals eine starke französische Abteilung bei Heerdt. Sie hatte die Absicht, über den Rhein zu setzen und sich der Stadt Düsseldorf zu bemächtigen. Zu dem Zwecke fuhren die Franzosen 40 Kanonen auf der linken Rheinseite auf und drohten die Stadt in Schutt und Asche zu verwandeln. Ihre Hauptmacht aber sollte den Rhein unterhalb Ürdingen überschreiten. Die Österreicher standen bei Kalkum und hatten die Aufgabe, den Rheinübergang zu verhindern. Uin die Aufmerksamkeit Beschießung t>cm Düsseldorf durch die Franzosen am 7. Oktober *794. Nach einem Aquarell im Historischen Museum.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 129

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. 129 das bereits am 8. Oktober durch den Vertrag zu Ried (sw. von Linz in Österreich) zu den Verbündeten übergetreten, wird ihm Wrede entgegengeschickt, durch dessen Heer er sich (30./31. Oktober) bei Hanau durchschlägt. Napoleon gelangt über den Rhein. b) Das Königreich Westfalen sinkt zusammen (Jerome, schon Anfang Oktober vor den Kosaken Tschernitscheffs flüchtig, dann wiedergekehrt, verlässt Kassel). Der Kurfürst von Hessen - Kassel kehrt zurück, ebenso der Herzog von Oldenburg und der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig. c) Die von den Franzosen noch gehaltenen Festungen ergeben sich teils noch im Laufe des Jahres, teils im Anfang des neuen. Nur in Hamburg hält sich bis zum Friedensschluss Davout, der sich vor Hunger durch Austreibung von 25000 ärmeren Einwohnern (mitten im Winter!) bewahrt. d) Rernadotte besetzt Holstein und Schleswig und erhält im Kieler Frieden (14. Januar 1814) von Dänemark gegen Abtretung vonvorpommern Norwegen, das mit Schweden vereinigt wird. V. Bis Paris, a) Das verbündete Heer, durch die (zum Teil widerwillig übertretenden) Rheinbundfürsten verstärkt (500000 M.), steht gegen Ende des Jahres am Rhein. Lnterhandlungen mit Napoleon vom Hauptquartier zu Frankfurt a. M. aus. Gefahr einer Preisgabe der Rheingrenze trotz Arndts Schrift: „Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze!“ Steins Einfluss siegt. b) Um die Wende des Jahres Rheinübergang des Hauptheeres bei Basel, des schlesischen bei Mannheim (Bluchers bei Kaub in der Neujahrsnacht 1814) und Koblenz, des Nordheeres bei Neuss. Bülow überschreitet die Maas und vertreibt die Franzosen aus den niederländischen r estungen. c) Das schlesische Heer, stets voran, rückt unter Blücher über die Mosel und Maas an die Aube. 29. Januar 1814 unentschiedenes Gefecht bei Brienne (Napoleon ebenso wie Blücher kommen in Gefahr gefangen zu werden). 1. Februar Sieg Blüchers bei La Rothiere mit Hilfe des Hauptheeres. Die Früchte des Sieges gehen durch Verzögerung des allgemeinen Vormarsches verloren. Nur das schlesische Heer rückt durch die Champagne vor. Neue Siege Napoleons! Die getrennt marschierenden schlesischen Korps Schultz, Neuere und neueste Geschichte. n Ende Oktbr. 1813

4. Das Deutsche Reich - S. 103

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 103 — Ihrer Natur nach bilden die Haupttäler einen erfreulichen Gegeu- satz zu den rauhen Gebirgsflächen. Bei ihrer tiefen, geschützten Lage zeichnen sie sich durch ein mildes Klima aus, das in einzelnen Teilen des Rhein- und Moseltales über 10« C. mittlere Jahreswärme aus- weist. Sie sind das Hanptgebiet der Ansiedelungen und Städte und mußten ihre Anziehungskraft schon frühzeitig als natürliche Wasser- straßen bewähren, die sich durch eine sonst oft wenig wegsame Wald- und Bergregion hinziehen. In den nördlichen Tälern der Sieg, Wupper und Ruhr siud es zudem die mineralischen Bodenschätze des Berglandes, die in den Tälern eine Siedelungshäusung der Bevölkerung mit siel) gebracht. Dort bewundert man das Spiegeleisen der Siegener Werke im Ruhrgebiete, die Kohlenproduktion und die Gußstahlfabrik von Alfred Krupp und die Spinnereien, Tuchfabriken, Färbereien, Bleichereien und Eisenhämmer des Wuppertal es. In den südlichen Flußtälern lockten in erster Linie die Ernten ergiebiger Fruchtgelände, die Kultur des Weinstocks und die edler Obstarten und sonstiger Gartenfrüchte. Die Fruchtgefilde finden sich besonders dort, wo die Täler sich zu kleinen Ebenen ausweiten (Nahegau, unteres Lahntal, Neuwieder Becken), während beim Weinbau die Terrassen- kultur angewandt wird. Durch Weinbau glänzen besonders die durch landschaftliche Reize so reich ausgestatteten Täler des Rheins und der Mosel. Tie Wcinkultur am Rhein datiert aus dem neunten Jahrhundert: 864 wird zuerst in einer Urkunde ein Weinberg angeführt. Ihn schenkte Wala- brecht an die Abtei Bleidenstadt in der Gemarkung Rüdesheim. Nach der Binger Chronik ist um das Jahr 842 im Rheingau die Rebenkultur noch unbekannt. Die Rheingauer Sage läßt allerdings bereits Karl den Großen als Einführer und Beförderer des Weinbaus erscheinen; der Vorliebe zur Rebenkultur sei es zu danken gewesen, daß sich dieser große Kaiser gern in Ingelheim aufhielt. Mit Schluß des elften Jahrhunderts nahm der Weinbau seinen eigentlichen Anfang. Die Rüdesheimer legten, unterstützt von dem Erzbischos Siegfried, 1074 einen Weinberg von größerer Ausdehnung an, der Erzbischos bezog hiervon einen Weinzins von 49 Fuder. 1108 wurde der Hellenberg bei Aß m anns- Hausen mit Rotweinreben bepflanzt. Die Benediktinerabtei Johannisberg säumte nicht lange und legte Weinberge an dem berühmten Klosterabhang an. Die Cistercienser von Eberbach bepflanzten den Steinberg. Die Anlage des Rüdes heimer Berges ist in das 13. Jahrhundert zu verlegen. Jnrauen- thal, Neuendorf :c. reichen die ersten Anfänge des Weinbaues bis in das 12. Jahrhundert zurück. Gegenwärtig sind allein im Rheingau über 3000 ha Land mit Reben bepflanzt. Der Weinstock wird durchschnittlich alle 30 Jahre erneuert. Die Anlage der Weinberge und die ganze Behandlung desselben ver- ursacht viel Arbeit, erheischt die größte Sorgfalt. Ein angelegter Wein berg verursacht alljährlich immer 150—200 Mk. für den Morgen Unkosten. ^Oie Arbeiten sind äußerst schwer, und wie oft lohnen sie in schlechten Wein- jähren nicht im entferntesten die Mühen und Arbeiten des Rheinländers! Früh im Jahre wird der Boden tief mit einem langen Karst umgehauen und er- forderlichen Falls gedüngt. Nun werden die Reben beschnitten und an die Pfähle gehestet. Kurze Zeit nachher^ wird der Boden geebnet. Mitte August wevden die Reben „gegipfelt": die Spitzen sämtlicher Reben werden zu diesem Zwecke sämtlich auf gleiche Höhe abgeschnitten. Die Menge und die Güte des Weins hängt zwar im allgemeinen von der sorgsamen Pflege des Weinbergs ab ; den größten Einsluß übt jedoch die Witterung aus. Der Monat August mit seiner großen Hitze ist der „Kochmonat". Die Reifezeit, der Monat September, darf nicht zu trocken sein. Je mehr die

5. Hessische Geschichte - S. 2

1897 - Gießen : Ricker
— 2 — Sohne des Drusus (15 rt. Chr.), bestraft, indem derselbe ihren Hauptort Mattinm verbrannte. Der römische Kaiser Domitian (96 n. Chr.) zog um das gallische Kolonialland, zu dem auch die Wetterau gehörte, einen Grenzgraben (limes). Die Chatten wurden aus diesem Gebiete hinausgedrängt. Unter dem Kaiser Trajan (100 it. Chr.) wurden sie unterworfen und dann in den Limes eingeschlossen. Seitdem sind sie ruhige Nachbarn der Römer und werden „Provinzialen". Gegen Ende des 2. Jahrhunderts bedrohte von Nordosten her ein deutscher Volksstamm, die Alemannen, das Römergebiet. Nach jahrelangen Kämpfen wurden sie von dem römischen Feldherrn Probus (280 n. Chr.) zu fester Ansiedelung genötigt. Sie ließen sich am Oberrhein, von der Neckar- bis Mainmündung, und später bis zum unteren Lahngebiet nieder. Zahlreiche Ortsnamen, besonders in der Wetterau, verraten alemannischen Ursprung. Durch die Hunnen geschoben, drängten Vandalen, Sueveu, Alanen und hinter ihnen die Burgundionen nach Westen vor. Der König der Burgundionen, Gundihari, der Günther der Nibelungensage, gründete am Mittelrhein ein Reich mit der Hauptstadt Worms. Doch dieses bestand nur bis 440. Von dem römischen Feldherrn Aetius geschlagen und bald darauf von dem Hunnenkönig Attila zersprengt, wurde das Volk der Burgunden im südlichen Römergebiet aufgenommen. Attila, obwohl bei Chalons (451) geschlagen, bedrohte die Römer in ihrem Stammland. Gegen Hunnen und Vandalen war dasselbe nun zu verteidigen. Ihr Gebiet am Rhein konnten die Römer auch nicht mehr halten. In dasselbe rückten Alemannen und Chatten ein, die uns nun wie die rhein-abwärts wohnenden Völker unter dem Gesamtnamen Franken erscheinen. Wetterau, Rheinhessen und Teile von Starkenburg (Bergstraße) wurden während des 5. Jahrhunderts von chattischen Ansiedlern in Besitz genommen. 2. hessische Volkssitten und Gebräuche tit der heidnischen Vorzeit. Das ganze Thun und Treiben unserer heidnischen Vorfahren, ihre Weltanschauung, war von religiösen Ideen getragen, wie sich dies besonders in ihren Sitten und Gebräuchen äußert. In den Jnltagen, d. i. zu Weihnachten, brachten unsere heidnischen Vorfahren dem Sonnengotte Freyer ihre Hauptopfer. Um diese Zeit hat die Sonne ihren niedrigsten Stand erreicht. Die Zeit vom 14. Dezember bis 6. Januar heißt Julzeit, weil nach der Vorstellung unserer Vorfahren das Sonnenrad, Jul genannt, stille steht. Drei Wochen lang ruht nun aller Streit; es herrscht Jnlfriede. In diesen Tagen werden große Opfer gebracht und Opferschmäuse gehalten. Zum Julfeste und Julopfer gehörten besonders drei Tiere, der Eber, der Hirsch und der Hase. Der Eber war dem Sonnengotte ge-

6. Das Deutsche Reich - S. 176

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 176 — Jahres entschieden Unglückstage, nämlich der 1. April, der 1. August und der 1. Dezember. — Wie nrteilst du?) b. Ob wohl noch andere Festtage so gefeiert werden wie der Hochzeitstag? Anch bei den „Leichenimbsen", bei Kindtaufen und zur „Meßti" (Kirchweih) geht es hoch her. Sonst aber ist der elsässische Bauer sehr sparsam. Zusammenfassung'. Das Reichs!and Elsaß-Lothringen. Das Reichsland, das 1871 durch den Frankfurter Frieden an Deutschland fiel, zerfällt in einen östlichen und einen westlichen Teil. Der östliche Teil, das Elsaß, ist der Teil der Oberrheinischen Tiefebene, der sich zwischen Rhein und Wasgen- wald ausbreitet und von der Jll durchströmt wird. Der westliche Teil, Lothringen, ist ein Teil des Lothringer Stufenlandes und wird von der Mosel durchflössen. Das Reichsland ist ein schönes Land, denn schön sind seine schmucken Weinberge und von Weinbergen umgrenzten sauberen Städte, seine ruiucngekrönten Höhen, -seine alten prachtvollen Gotteshäuser. — Es ist weiter ein fruchtbares Gebiet. Es ist das erste Weinland des Reiches und liefert außerdem aber auch Getreide, Obst, Tabak und Hopfen in Fülle. — Es besitzt ferner reiche Boden- schätze. Lothringen liefert Eisen und Steinkohle, der Elsaß vorzügliche Bausteine und wertvolle Tonerde. Diese Bodenschätze haben eine lebhafte Industrie hervor- gerufen. Die Baumwollweberei Mülhausen), die Herstellung von Eisenwaren und Maschinen (Metz) und die Fabrikation von Porzellan- und Tonwaren stehen in hoher Blüte. — Als Handelsstadt hat Straßburg die größte Bedeutung, denn hier vereinen sich wichtige Straßen, Eisenbahnen und Kanäle. (Rhein-Rhonekanal, Rhein-Marnekanal.) — Das schöne und reiche Land ist teuer erkauft. Die Namen Weißenburg und Wörth, Gravelotte und St. Privat, Straßburg und Metz erinnern uns daran, wieviel deutsches Blut hier geflossen ist. Vergleich. a. 3tcl: W i r vergleichen heute die fünf Süddeutschen Staaten uutereiuauder und mit nnserm Vaterlande Es geschieht dies in Bezug auf: 1. (Ittel. (2 Königreiche, 2 Großherzogtümer und ein Reichsland. — Bayern und Württemberg führen also denselben Titel wie unser Vaterland Sachsen.) 2. Größe. a. Vergleich der Süddeutschen Staaten untereinander. (Reihenfolge: Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß-Lothringen, Hessen. — Bayern ist größer als die übrigen Süddeutscheu Staaten zusammen.) b. Vergleich mit dem Vaterlande. Bayern ist ungefähr fünf- mal so groß wie Sachsen. — Baden und Elsaß-Lothringen haben un- gefähr dieselbe Größe wie das Vaterland. — Württemberg ist ungefähr /3 größer wie Sachsen.

7. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 9

1907 - Breslau : Hirt
Allgemeine Übersicht. 9 gehörigen Abfluß. So ist die Nässe die schlimmste Feindin des Westerwaldes; sie ist die Hauptursache seines rauhen Klimas und verdirbt in regnerischen Sommern die Früchte des Feldes. Dann verfaulen die Kartoffeln in dem fetten, feuchten Boden, und das Getreide, soviel dessen in der Nähe aufkommt, wird nicht reif. Man hat daher Entwässerungsgräben angelegt, hat, um die Gewalt der Winde zu brechen, hier und da Schutzhecken gepflanzt, aber diese Versuche haben noch nicht hinreichenden Erfolg gehabt. Was am meisten auf dem Westerwald gebaut wird^ ist Haser, Gerste, Flachs und die verschiedenen Rübenarten zur Fütterung des Viehs; das Hauptnahrungsmittel der Menschen aber ist die Kartoffel, die in trockenen Jahren vorzüglich gedeiht. Die Kirschen brauchen, wie der Volkswitz sagt, auf dem hohen Westerwalds zwei Jahre zu ihrer Reife, im ersten Jahr werden sie auf der einen Seite rot und im zweiten auf der anderen. Was aber die Oberfläche dem Menschen versagt, gibt ihm das Innere der Berge, dazu ist der Westerwälder genügsam und zufrieden. Er wird nicht leicht zum Bettler. Sein rauhes Klima kräftigt und stählt seinen Leib, und der Kampf mit dem Leben schärft seine geistigen Kräfte. Der berühmte Feldherr Moritz von Oranien pflegte zu sagen: „Ein Westerwälder ist mir lieber als zwei andere." Die unteren Lagen des Westerwaldes, besonders an der mittleren Lahn und an der Dill, sind fruchtbare Gegenden. Der südwestliche Teil des Westerwaldes heißt die Montabaurer Höhen, auch das „Kannen- bäckerländchen." Hier verfertigt mau irdene Kannen, die Mineralwasserkrüge, Wasserröhren, ja selbst 1 in hohe Töpfe für Fleisch, Butter und Sauerkraut, aber auch feinere Trink- krüge und kleine Figuren. Man baut hier auch viel Hopfen. Der Westerwald ist reich an Braunkohlen und Eisen. Die Ausläufer des Westerwaldes erstrecken sich bis zur obereu Lahn; bei Marburg erhebt sich der D amm el s berg mit dem Marburg er Schloßberg. d. Ebenen. Der Rheingau. Südlich vom Rheingaugebirge breitet sich der Rheingau aus, die schönste und fruchtbarste Gegend von ganz Deutschland. Er erstreckt sich zwischen Biebrich und Rüdesheim in der Länge von sechs Stunden. Der Rhein fließt anf dieser Strecke sanft und ruhig dahin und bildet eine große Zahl von Inseln oder Auen. Diese sind mit Buschwerk und hohen Bäumen bewachsen und bilden eine Zierde des Stromes. Am rechten Rheinufer reiht sich Ort an Ort. Dazwischen liegen Gärten und iu den- selben Sommerhäuser, Wallsahrtskapelleu, Winzerhäuschen. Die gegen das Gebirge sich sanft erhebenden Hügel sind mit Reben bepflanzt. Hier ge- deihen die edelsten aller Weine: der Rüdesheim er, Aßmannsh äuser, Johannisberger, Geisenheimer, Marko brunner, Gräsenberger, Rauenthaler n. a. Ein Verslein sagt: „Rheingau — Weingau, Rheiuleut — Weinlent, Rheinwein — fein Wein". Ende August und im Ansauge des Septembers bereitet nian die Fässer zur Auf- nähme des neuen Weines zu, und die Weinberge werden geschlossen. Niemand darf mehr hinein, und Flurschützen bewachen sie. Wenn im Anfange des Oktobers die Trauben genießbar werden, wird den Eigentümern erlaubt, an zwei Nachmittagen in der Woche ihre Weinberge zu betreten und Traubeu zum Essen abzuschneiden. Endlich wird öffentlich durch die Ausrufer bekannt gemacht, daß die allgemeine Weinlese be- ginnt. Nun wandern mit Tagesgrauen die Leser und Leserinnen hinaus in die Wein- berge, Männer folgen mit Wagen, die mit Bütten, Traubenmühlen, Ladefässern beladen sind. Das Einsammeln der Trauben beginnt. Jede Leserin hat ein scharfes Messer und einen Blecheimer. Ist dieser gefüllt, so kommt der Träger mit seiner Bütte auf

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 109

1906 - Berlin : Weidmann
Das Deutsche Reich, 109 und der Rhein-Marne-Kanal beginnen, auf dem Neckar bis Heilbronn. Der Main ist der vielen Windungen und der im Sommer nur geringen Wasser- menge wegen der Schiffahrt nicht günstig; durch den Ludwigs-Kanal (172 km) steht er im Anschluß an den Lauf von Rednitz und Altmühl mit der Donau in Verbindung, auf der Dampfschiffe bis Regensburg, kleinere Fahrzeuge bis Ulm aufwärts fahren. Von W. nach O. durchzieht Süddeutschland die große Orientlinie Paris—konstantinopel, die über Straßburg, Stuttgart, München führt, dazu kommt eine zweite von (London, Cöln) Frankfurt über Würzburg, Nürn- berg, Regensburg, Passau (nach Wien). Von N. nach S. sind die wichtigsten Fig. 23. Das Weinfelder Maar. (Nach einer Ausnahme von Stengel & Co., Dresden.) Eisenbahnen: von Mainz über Straßburg nach Basel bezw. nach dem s.ö. Frankreich; von Frankfurt über Karlsruhe nach Basel; von (Berlin) Würz- bürg, Stuttgart, Schaffhausen; alle drei führen zum St. Gotthard; von <Berlin über Hof) Nürnberg oder Regensburg nach München, den Inn aufwärts zum Brenner; von Nürnberg und München zweigt sich die Strecke über Augsburg nach Lindau am Bodensee ab. § 23. Das Rheinische Schiefergebirge. Geographische Lage: Die Haar 51v N., der Rheingau 50° N., Aachen 6° O-, Gießen etwa 8vz°O.

9. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zum Wiedererstehen des Deutschen Reiches - S. 68

1896 - Leipzig : Voigtländer
68 Vom zweiten Pariser Frieden bis zur Wiederherstell, d. Deutsch. Reiches. die Herausgabe der deutschen Landschaften, die Stärkung Deutschlands durch festere und sicherere Grenzen wurde nicht erlangt. Was konnte denn dagegen im Wege liegen? Man hatte ja die Erfahrungen so vieler Jahre und die jüngste Erfahrung dieses Winters, daß dieses wankelmütige und prahlerische Volk nicht durch Eidschwüre und Gnade, sondern nur durch Furcht und Geiz zu halten und zu binden sei. — Preußen, auch durch Stein noch mehr befeuert, welcher aber von seinem Gewicht auf Alexander schon viel verloren hatte, stellte immerwährend als conditio sine qua non des Friedens mit Frankreich die Auslieferung und Rück-gebung der deutschen Landschaften Elsaß und Lothringen mit den Festungen Metz und Straßburg aus und drang um so kühner auf diese Auslieferung, da es erklärte, es handle hier bloß im Sinn der deutschen Ehre und Sicherheit, es verlange von diesen zurückgegebenen Landschaften auch kein kleinstes Dors. Es war wegen der Engländer nicht zu erlangen, die hier, wie in andern Punkten, auf Deutschlands Kosten die Großmütigen spielten. Dies war und blieb die deutsche Klage, als im Herbst des Jahres 1815 alles abgeschlossen war, und jeder wieder in sein Land zog. Iii. Dom Weilen Pariser Frieden bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. 17. Die Zeiten des Bundestags; — Friedrich Wilhelms Iii. fernere Regierung. Arndt, Erinnerungen aus dem äußeren Leben; - G. Freitag, Karlmathy. Demagogen-Versolgung. (Arndt:) Meine Gedanken und Hoffnungen, welchen höheren Orts nicht unfreundlich zugewinkt war, richteten sich auf den Rhein und auf die dort zu stiftende preußische Universität. Im Jahre 1818 ward Bonn zur künftigen rheinischen Universitätsstadt erklärt, und ich an dieser Anstalt zum Professor der neueren Geschichte ernannt. Im Frühling 1819 hatte Sand den Herrn von Kotzebue ermordet. Ich wie guter Dinge getrost baute mir eben ein Haus am heiligen Rhein, welches die Schönheit des herrlichen Siebengebirges grade aufs Korn nahm. Meine Frau hatte mir an dem großen deutschen Siegestage, den 18. Junius, meinen ersten Sohn geboren; der Tag war hier von Lehrern und Schülern noch mit großer öffentlicher Lust gefeiert worden, wie denn in jener noch warmen Zeit auch die Feuer des 18. Oktober noch hell und mächtig auf den deutschen Bergen zu

10. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 150

1915 - Bonn : Hanstein
150 baum. Dieser sollte ein Zeichen sein, daß der Frühling der Freiheit seinen Einzug gehalten habe. Doch die Freiheit sollte den Rheinländern recht teuer werden. Am 22. Dezember 1794 wurde den eroberten Ländern eine Kriegssteuer von 25 Millionen Livres auf erlegt. Da es jedoch unmöglich war, diese hohe Summe einzutreiben, wurde sie am 21. März des folgenden Jahres auf 8 Millionen ermäßigt. Seit der Besitznahme durch die Franzosen zeigt sich in allen amtlichen Schriftstücken die republikanische Zeitrechnung1). 1795 kamen die linksrheinischen Länder von Kurtrier unter französische Verwaltung. Preußen schloß 1795 mit Frankreich den Sonderfrieden zubasel. Gegen das Versprechen der Entschädigung trat es seine linksrheinischen Besitzungen (Cleve, Mörs, Crefeld, Geldern) an Frankreich ab. Gleichzeitig gab es das Versprechen der Neutralität, wenn Frankreich die Demarkationslinie, die 1796 zu Berlin festgesetzt wurde, nicht überschreite2). Seit Clairfait sich auf die östliche Rheinseite zurückgezogen hatte, bildete der Rhein die Verteidigungslinie. Die Preußen hatten ihre Vorpostenkette bis zur Demarkationslinie vorgeschoben. Die französischen Truppen setzten sich in den linksseitigen Rheinlanden fest. Unterhalb Neuß stand die Sambre- und Maas-Armee unter General Jourdan in vier Divisionen. Championette an der Mündung der Erft, Lefebvre, Grenier und Collaud bei Ürdingen befehligten diese. Der linke Flügel der französischen Armee stand Eikelskamp gegenüber auf der linken Rheinseite oberhalb der Ruhrmündung. Etwa 40 000 Mann der Armee Jourdans standen unter Bernadotte 1) Das Jahr I begann am 22. September 1792. Die Monate des Jahres zu je 30 Tagen (drei Dekaden) waren folgende: Vendemiaire (Weinmonat), Brumaire (Nebelmonat), Frimaire (Reifmonat); Nivöse (Schneemonat), Pluviöse (Regenmonat), Ventöse (Windmonat); Germinal (Keimmonat), Floreal (Blütenmonat), Prairial (Wiesenmonat); Messidor (Erntemonat), Thermidor (Hitzemonat), Fructidor (Fruchtmonat). Jeder Monat des französischen Jahres reichte aus einem in den anderen Monat des Jahres nach dem Gregorianischen Kalender. Am Schluß des Jahres wurden fünf bis sechs Schalttage zum Ausgleich eingeschoben. 2) Die Demarkationslinie zog sich von der Yssel rheinaufwärts bis Duisburg, von dort nach Werden, die Grenze der Grafschaft Mark und die Wupper entlang über Homburg, Altenkirchen, Limburg a. d. Lahn nach Frankfurt.
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